Es besteht bislang noch kein allgemeiner Konsens über das optimale Impfschema für Pferde.
Wir empfehlen folgende Impfungen und Impfabstände, ohne behaupten zu wollen, dass andere Impfschemen
nicht auch wirksam sind. Die Verabreichung einzelner Impfstoffe ist grundsätzlich wirksamer als Kombinationen, allerdings auch aufwendiger.
3.Impfung nach 5-6 Monaten, Wiederholungsimpfungen alle 6 Monate (+21 Tage als Limit für Tunierpferde). Bei Nicht-Tunierpferden reicht nach der 3. Impfung eine jährliche Wiederholungsimpfung aus um Impfschutz zu gewährleisten.
Herpes: ein Muss für Zuchtbetriebe – da die Abortrate bei
korrekter Impfung deutlich sinkt. Sinnvoll für alle, nicht als Schutz des Einzeltieres – in dieser Hinsicht ist der Impferfolg ausgesprochen unsicher - sondern als Beitrag zur Eindämmung
dieser latent vorhandenen Gefahr. Am sinnvollsten ist es den ganzen Bestand zu impfen. Geimpfte Pferde können erkranken und daran sterben, jedoch wird durch die Impfung die Ausscheidung
der Viren und damit der Infektionsdruck abgemildert. Dadurch wird die Aggressivität des Erregers abgemildert und ein Ausbruch ist
unwahrscheinlicher.
1. Impfung frühestens ab dem 6. Lebensmonat. 2. Impfung 4- 6 Wochen (Prvaccinol 12 Wochen) später. Wiederholungsimpfungen alle 6 Monate. Zuchtstuten siehe unter Merkblatt
Zucht.
Tollwut: Zur Zeit gilt Deutschland als tollwutfrei und es besteht keine allgemeine Impfempfehlung.
Andererseits reicht eine Injektion aus, um einen Schutz über 2 Jahren zu gewährleisten
Druseimpfung: konnte sich bislang nicht durchsetzen, da die Schwellungen an der Injektionsstelle (Oberlippe) oft nicht unerheblich sind. Da die Druse besonders in Aufzuchtbetrieben ein großes Problem sein kann, ist es für solche Ställe zur Bestandssanierung angeraten.
Borrelioseimpfung: Ein Impfstoff ist verfügbar, jedoch herrscht noch große Unklarheit darüber, welche Bedeutung die Borreliose des Pferdes wirklich hat. Wahrscheinlich führen Borrelien beim Pferd nur sehr selten zu manifesten Erkrankungen.
West-Nil- Virus: Impfstoff ist im Gegensatz zur Erkrankung in Deutschland vorhanden. Der Klimawandel könnte letzteres jedoch ändern.